Neue Saison, neue Preise. Und dabei stellt man sich natürlich die Frage: „was soll, bzw. was kann ich eigentlich für meine Leistung verlangen?„.
Doch diese Frage ist falsch formuliert.

Sie müsste wie folgt lauten: „Was muss ich unbedingt verlangen, damit ich davon überhaupt leben kann?“.

In diesem Blogbeitrag geht es genau um diese Frage und deren Antworten. Let’s go!

Warum muss ich das wissen?

Wenn man als Ziel die Selbstständigkeit hat, dann muss man sehr wohl darauf achten, was muss ich für meine Dienstleistung verlangen, damit ich davon leben kann. Wenn du die Fotografie nur nebenbei machst und es einfach als Spaß/Hobby ausübst, dann kannst du hier gerne stoppen. Denn dann ist es relativ egal, was du für deine Leistung verlangst, du bist ja nicht abhängig von diesem Geld.

Wenn du aber eine Familie hast, in den Urlaub fahren möchtest, dir ein neues Auto leisten und auch Geld zur Seite legen willst, dann musst du dir über deine Finanzen im Klaren sein. Und genau das machen wir jetzt. Wir erstellen deinen jährlichen Finanzplan und anschließend siehst du genau, wie viel Euro du für eine Hochzeit mindestens verlangen musst, denn sonst brauchst du einen zweiten Job. So einfach ist das.

Und ja, Finanzplan klingt langweilig, unwichtig und noch so vieles mehr. Aber es ist ganz einfach und geht schnell.

Die Berechnung ist einfach!

Gut legen wir los. Ich habe dir eine Vorlage erstellt. Lade sie dir gerne hier herunter und fülle einfach deine Daten und Zahlen ein. Dann brauchst du das nicht programmieren und einstellen.

Hier die große Übersicht. Es gibt drei Tabellen, in denen du Zahlen einfüllen musst. Aber keine Sorge, alles Schritt-für-Schritt.

Kosten Business

Fangen wir mit der ersten Tabelle ganz links an. Hier solltest du all deine Ausgaben im Bezug auf dein Business angeben. Gib hier am besten den Preis pro Jahr an und am besten in Brutto.
Du hast sicherlich Ausgaben für das Telefon, Internet, für verschiedenen Software, Versicherungen und Webseiten.
Dein Equipment solltest du natürlich auch nicht vergessen. Klar du kaufst dir nicht jedes Jahr eine neue Kamera, aber du musst dir jedes Jahr etwas Geld zur Seite legen, damit du in 3 Jahren das neuste Modell kaufen kannst. Also vergiss die Rücklagen nicht.

Des Weiteren solltest du hier deinen Steuerberater und die Sozialversicherung nicht vergessen. Das müssen wir ja schließlich auch zahlen.

Kosten Privat

Als Nächstes nehmen wir uns die ganz Rechte Spalte „Kosten Privat“ vor. Auch hier solltest du all deine Ausgaben im Bezug auf das Private leben eingeben. Netflix, Amazon, Wohnung, Versicherungen, Auto, Kleidung, Essen und vieles mehr fällt ja monatlich an. Auch hier am besten die Preise pro Jahr und selbstverständlich in Bruttopreise angeben.

Vergiss bitte hier auch auf keinen Fall die Urlaubskosten. Denn du möchtest ja auch auf Urlaub fahren – also gehört das hier auch berücksichtigt.

Wenn du diese Tabelle auch ausgefüllt hast, dann hast du die Ausgaben für dein Business und die Ausgaben für dein Privates leben.

Kosten pro Auftrag

Dieser Punkt wird leider oft vergessen. Aber nicht mit der Vorlage von Hochzeit.Management (hier kannst du sie downloaden).

Es geht um die Kosten pro Auftrag. Denn wenn du eine Hochzeit fotografierst, hast du hier natürlich auch kosten. Kosten wie zum Beispiel für deine Assistentin, für die Anfahrt, für das Parken, für die Übernachtung und Verpflegung. Aber vielleicht auch für die Verpackung und die Portokosten, damit deine Brautpaare die Fotos inklusive schöner Holzbox bekommen. Oder aber auch das Onlinetool, mit dem du dem Brautpaar die Fotos präsentierst und übermittelst.

Überprüfe bitte all deine Ausgaben, die auf eine einzelne Hochzeit zutreffen und schreib sie in die Tabelle.

Solltest du neben Hochzeiten auch noch andere Dienstleistungen anbieten, dann mach bitte pro Dienstleistung eine eigene Tabelle, damit es später leichter wird.

Super, jetzt haben wir drei Tabellen und drei Summen. Mit diesen Zahlen können wir uns jetzt genau ausrechnen, was du verlangen musst, damit am Ende des Jahres eine Grüne Zahl rauskommt.

Was solltest du pro Hochzeit verlangen?

Im nächsten Schritt solltest du dir überlegen, wie viele Hochzeiten du pro Jahr machen möchtest, machen kannst bzw. für wie viele du vermutlich gebucht wirst. Diese Zahl trägst du in die Spalte „Anzahl an Hochzeiten“ ein.
Nun berechnet das Excel automatisch die Kosten pro Hochzeit + die Kosten Business + Kosten Privat zusammen und dividiert sie durch die Anzahl an Hochzeiten, die du dieses Jahr machst.

Und tadaaa, nun hast du einen Mindest-Preis, denn du pro Hochzeit verlangen solltest, damit du all deine Kosten decken kannst. Achte dabei darauf, dass du von diesem Mindest-Preis aber auch noch Steuern zahlen musst. Du solltest daher noch mal deinen gültigen Steuersatz dazu zählen.

Wenn du mehrere Dienstleistungen anbietest, dann kannst du die Kosten prozentual aufteilen.
Das wichtigste ist, dass du weißt, was solltest du diese Jahr unbedingt einnehmen, damit du all deine Kosten decken kannst, dir die Wohnung leisten kannst und der Urlaub sich auch noch ausgeht.

Tipps

Auf dem Ersten Blick ist es gar nicht so einfach, alle Ausgaben eines ganzen Jahres aufzuschreiben. Tipp: hol dir die letzten 12 Kreditkartenabrechnungen und die letzten 12 Monatskontoauszüge und dann geh jeden einzelnen Posten durch. Somit hast du alle Kosten des letzten Jahres dabei. Denn oft zahlt man für ein Tool ja jährlich und vergisst den Betrag vielleicht.

Damit du unter dem Jahr immer weißt, wo du mit deinen Ein und Ausgaben stehst, kannst du dir auch Apps wie zb. Moneycontrol zulegen. Hier kannst du am Handy immer jede Aus und Eingabe mitspeichern. Ich hab das mal 4 Jahre gemacht und für mich war das sehr aufschlussreich.

Ich hoffe, du hast nun eine bessere Übersicht, was du pro Hochzeit verlangen solltest, damit du all deine Ausgaben und Wünsche erfüllen kannst.